Politik
Im März 2021 wurde ich zum zweiten Mal in den Kantonsrat des Kantons Solothurn gewählt. Über diese Wiederwahl habe ich mich sehr gefreut, sie war auch die Bedingung, damit ich 2022 das Kantonsratspräsidium übernehmen konnte. Ein tolles Jahr mit unzähligen bereichernden Begegnungen!
Ebenfalls im Frühling 2021 wurde ich, gemeinsam mit Hardy Jäggi, ins Co-Präsidium der SP Kanton Solothurn gewählt. Gemeinsam werden wir weiterhin Lösungen suchen für die Menschen, die unsere Unterstützung brauchen. Sei es, um die geplanten Sparmassnahmen der Bürgerlichen zu verhindern oder um gegen die gefährlichen Steuersenkungsgelüsten für Reiche anzutreten. Denn solche Massnahmen treffen am Schluss immer die, die sich nicht dagegen wehren können und schon sämtliche Energie in die Bewältigung ihres Alltags stecken müssen.
Mein Smartspider 2023
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Frauenstreik 2019 und 2023! Was für ein Tag! Der Gedanke daran erzeugt bei mir immer noch Hühnerhaut. So viele Frauen, die gemeinsam für ihre Rechte kämpfen. Allerdings ist es natürlich tragisch, dass dieser Streik überhaupt notwendig ist. Immer noch gibt es einen unerklärten Lohnunterschied, immer noch sind Frauen nach einer Scheidung oder im Alter von Armut betroffen und immer noch wird Gewalt an Frauen und Mädchen verharmlost. Ich werde als überzeugte Feministin weiterkämpfen. Ich werde weiterkämpfen, damit meine Nichten in 20 Jahren nicht wieder einen Frauenstreik organisieren müssen.
Vor einiger Zeit hat ein Freund zu mir gesagt, die Chancengleichheit sei in der Schweiz gegeben. Er selbst sei nicht in reichem Haus aufgewachsen und trotzdem habe er studieren können und sei heute im Beruf erfolgreich. Diese Möglichkeit würde heute jedem offenstehen. Ich konnte fast nicht glauben, was ich hörte. Wir lesen wir in der Zeitung, dass einige Kinder ohne Deutschkenntnisse in die 1. Klasse eintreten und dass sie diesen Rückstand bis Ende der Schulzeit nicht aufholen können. Immer noch hört man von Jugendlichen, die aufgrund ihres Namens Mühe haben, eine Lehrstelle zu finden. Und immer noch gibt es Jugendliche, denen ein Studium von den Behörden verboten wird, weil ihre Eltern Sozialhilfe beziehen. Wir sind also noch weit entfernt davon, dass in der Schweiz alle Menschen die gleichen Chancen haben. Und dies, obwohl es in der Schweizerischen Bundesverfassung so geschrieben steht. Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass wir eines Tages zu Recht behaupten können: Die Chancengleichheit in der Schweiz ist Tatsache.
Die Schweiz ist, zu Recht, stolz auf ihr politisches System. Die Demokratie ist das einzige politische System, in welchem ich leben will. Sie stellt sicher, dass sich die Menschen, die in der Schweiz leben, am Geschehen beteiligen können. Aber halt! Für einen grossen Teil der Bevölkerung trifft dies nicht zu. Sämtliche EinwohnerInnen ohne Schweizer Pass haben kaum eine Möglichkeit, sich einzubringen. Und auch die Jugendlichen, die so zahlreich auf den Strassen für das Klima demonstriert haben, können sich nicht beteiligen. Ich bin dafür, dass niedergelassene Ausländer auf kommunaler und kantonaler Ebene mindestens das aktive Stimm- und Wahlrecht erhalten. Ebenfalls soll das aktive Stimm- und Wahlrechtsalter auf 16 Jahre gesenkt werden. Die Zukunft gehört der Jugend. Sie soll die Möglichkeit haben, ihre Zukunft aktiv zu prägen.
Die Digitalisierung kann viel Positives bewirken. Abläufe werden einfacher und sicherer, der Arbeitsaufwand nimmt ab, Doppelspurigkeiten können verhindert werden. Digitalisierung schafft auch Arbeitsplätze, wie eine Studie der ETH gezeigt hat. Allerdings eher im Segment der hochqualifizierten Arbeitskräfte. Was aber passiert mit den Arbeitskräften, die durch die Digitalisierung überflüssig werden? Was geschieht mit den Menschen, die mit der Entwicklung nicht schritthalten können? Diese Fragen sind noch nicht einmal ansatzweise beantwortet. Damit die Digitalisierung zum Gewinn für alle werden kann, muss sichergestellt werden, dass niemand auf der Strecke bleibt. Die PolitikerInnen, die ArbeitgeberInnen, die Bildungsverantwortlichen und die ArbeitnehmerInnen sind gleichermassen dafür verantwortlich, dass sich eine win-win-Situation ergibt. Es braucht den Willen, sich mit dem Thema zu befassen. Es braucht die richtigen Aus- und Weiterbildungsangebote und es braucht ein finanzielles und soziales Auffangnetz für diejenigen Menschen, die mit der Entwicklung nicht schritthalten können.
«Die Stärke einer Gesellschaft misst sich am Wohl der Schwächsten». Dieser Satz steht in der Bundesverfassung und ich kann zu 100% dazu stehen. Auf der anderen Seite der Skala findet man die Superreichen. Laut einer Studie der UBS lebten im Jahr 2017 in der Schweiz 35 Milliardäre.
Wie kann da jemand ernsthaft behaupten, wir hätten nicht genug Geld für die soziale Wohlfahrt. Die Mittel sind einfach unfair verteilt. Der Staat ist dafür verantwortlich, dass auch die weniger privilegierten Menschen ein würdevolles Dasein haben. Menschen, die ein Leben lang gearbeitet haben, müssen im Alter von ihrer Rente leben können. Jemand, der 100% arbeitet, muss davon seine Familie ernähren können. Dies ist mit Dumpinglöhnen nicht möglich. Aus diesem Grund setze ich mich auch weiterhin ein für starke Sozialversicherungen, Mindestlöhne und ein faires Steuersystem. Damit die Reichen die Ärmeren solidarisch unterstützen.